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Suizidgedanken? Sie sind nicht alleine!
Jeder Mensch kann Suizidgedanken haben und viele Menschen haben schon einmal Momente oder Situationen erlebt, in denen ihre Verzweiflung so groß war, dass sie daran gedacht haben, sich das Leben zu nehmen. Diese Gedanken sollten immer ernst genommen werden, da sie ein Zeichen dafür sein können, dass Sie Hilfe benötigen. Auch wenn die aktuelle Situation vielleicht ausweglos erscheinen mag, es gibt viele Möglichkeiten, Hilfe und Unterstützung zu finden. Holen Sie sich Hilfe! Unter Anlaufstellen finden Sie eine Übersicht an regionalen, nationalen, und internationalen Hilfsadressen und Krisenhotlines.
Was können Sie tun?
Im Folgenden finden Sie eine Auflistung verschiedener Möglichkeiten, die Ihnen dabei helfen können, eine suizidale Krise zu bewältigen.
Mit jemandem reden
Psycholog:innen und Ärzt:innen empfehlen Personen in suizidalen Krisen, mit ihren Suizidgedanken nicht alleine zu bleiben, sondern diese mit nahestehenden Personen, z.B. Familienmitgliedern, Freund:innen, Lehrer:innen oder dem Hausarzt bzw. der Hausärztin, zu teilen. Auch wenn es vielleicht schwerfallen mag, sollten Sie es nicht zu persönlich nehmen, wenn Ihr:e Gesprächspartner:in eventuell abweisend reagiert, und sich dann nicht entmutigen lassen, mit einer anderen Person das Gespräch zu suchen. Zögern Sie bei Suizidgedanken daher auch nicht, sich professionelle Hilfe zu suchen und in Anspruch zu nehmen!
Mentale Unterstützung
In Zeiten von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit ist es wichtig, sich in Erinnerung zu rufen, dass andere die gleichen oder ähnlichen seelischen Krisen durchleben oder erlebt haben. Ehemals suizidgefährdete Menschen sind meistens froh, heute noch am Leben zu sein. Versuchen Sie sich an vergangene negative Situationen zu erinnern, die Sie erfolgreich gemeistert haben.
Schlafstörungen behandeln
Schlafstörungen können die Lebensqualität negativ beeinflussen, da dadurch verhindert wird, dass sich Ihr Körper erholt und Sie wieder mehr Energie haben. Eine geregelte ‚Zu-Bett-Geh‘-Routine kann dabei helfen, Schlafprobleme in den Griff zu bekommen.
VIDEO – Bewältigungsmöglichkeiten bei suizidalen Krisen?
Für sich selbst sorgen
Achten Sie auf Ihr seelisches und körperliches Wohlbefinden, indem Sie für ausreichend Schlaf und Ruhe, einen geregelten Alltag und genügend Bewegung und gesunde Ernährung sorgen. Gehen Sie Freizeitaktivitäten nach und treffen Sie andere Menschen, vermeiden Sie aber Alkohol und Drogen.
Zugriff auf Suizidhilfsmittel vermeiden und Notfallplan erstellen
Entfernen Sie Gegenstände oder Substanzen, die zum Suizid herangezogen werden könnten (z.B. Medikamente, Waffen, etc.), aus Ihrer Umgebung, vor allem, wenn Sie bereits solche in Betracht gezogen haben oder sich Ihrer selbst nicht sicher fühlen! Dazu gehört auch Orte zu vermeiden, welche Ihre Suizidgedanken verstärken könnten. Machen Sie sich zusätzlich einen Notfallplan, indem Sie eine Liste erstellen, an welche Personen oder Stellen Sie sich wenden können, um sich im Falle einer Krise Hilfe zu holen (z.B. Freund:in, Therapeut:in, Kriseninterventionsstelle, etc.).
Denken Sie jetzt gerade daran, dass Sie sich etwas antun wollen?
Wenn sich Ihre Suizidgedanken nicht wegschieben lassen und/oder Sie sich Sorgen um Ihre Sicherheit machen, bleiben Sie nicht alleine und holen Sie sofort Hilfe. Sie können sich an folgende akute Ansprechstellen wenden:
- 24h Notrufnummern (z.B. die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142);
- Rettung unter der Telefonnummer 144;
- Not- oder Krisendienst bzw. psychiatrische Ambulanz in Ihrer Nähe.
VIDEO – Allgemeines zu Suizidgedanken, Risikogruppen?
In welchen Situationen können Menschen Suizidgedanken haben?
Aus der Praxis sind verschiedene Faktoren bekannt, die Personen besonders gefährdet für Suizidgedanken, Suizidversuche und Suizide machen können. Risikofaktoren stellen zum Beispiel folgende dar:
- Das Vorhandensein einer psychischen Erkrankung
- Das Vorhandensein einer körperlichen Erkrankung
- Eine akute Krisensituation oder Lebenskrise (z.B. Umzug, Scheidung, Todesfall einer nahestehenden Person)
- Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenabhängigkeiten
- Isolierung und Vereinsamung
- Ein bereits im engen Umfeld erlebter Suizid
- Ein eigener Suizidversuch in der Vergangenheit oder ein angekündigter Suizid
Sie brauchen jetzt Hilfe?
Finden Sie jetzt Anlaufstellen in Ihrer Nähe, an die Sie sich wenden können, wenn Sie Hilfe brauchen.
Unterschiede bei Suizidgedanken
Suizidgedanken sind nicht die ganze Zeit gleich stark und bedrohlich, sondern können hinsichtlich Häufigkeit, Dauer und Intensität über die Zeit hinweg schwanken.
Suizidale Krise
Schmerzliche oder traumatische Ereignisse oder auch Veränderungen im Leben können eine psychosoziale Krise auslösen, in der sich der betroffene Mensch hoffnungslos und verzweifelt fühlt und keinen Ausweg sieht. Die Bewältigung einer suizidalen Krise ist möglich, braucht aber Zeit. Professionelle Hilfe ist dabei sehr wichtig und hilft, neue Perspektiven und geeignete Wege aus der Krise zu finden.
Suizidgedanken verändern sich aber mit der Zeit; manchmal drängen sie sich stärker, manchmal schwächer ins Bewusstsein. Die individuelle Widerstandkraft spielt hier eine wichtige Rolle. Je nachdem wie groß die Kraft, gegen die Suizidgedanken anzukommen, gerade ist, werden diese als mehr oder weniger drängend oder bedrohlich erlebt bzw. ist man mehr oder weniger in der Lage, die Suizidgedanken beiseite zu schieben. Wenn sich Suizidgedanken passiv aufdrängen, längere Zeit andauern, man das Gefühl hat, dass man an Suizid zwanghaft denken muss, oder sich Suizidabsichten zunehmend konkretisieren, sollte unbedingt professionelle Hilfe hinzugezogen werden.
VIDEO – Unterschiede bei Suizidgedanken und was eine suizidale Person tun kann
Suizidversuch
Berichte aus der Praxis zeigen, dass Personen nach einem Suizidversuch sehr unterschiedliche Gefühle erleben können (z.B. Scham, Verwirrung oder Wut). Außerdem sind Menschen nach einem Suizidversuch in vielen Fällen auch körperlich und/oder psychisch erschöpft, z.B. wegen den Reaktionen von Menschen in ihrem nahen Umfeld, den Erlebnissen in der Notfallklinik oder im Krankenhaus oder dem Suizidversuch selbst.
Die professionelle Behandlung und Aufarbeitung ist wichtig, kann aber auch eine Herausforderung darstellen. In dieser Zeit ist es wichtig, professionell begleitet zu werden, um die Suizidgedanken und die Ursache der Suizidgedanken und des –versuchs zu bearbeiten.
Ein geregelter Tagesablauf, aber auch ein soziales Unterstützungsnetz ist nach einem Suizidversuch wichtig.
Sie kennen jemanden mit Suizidgedanken?
Auf dieser Seite finden Sie Information und Hilfe, wenn Sie eine andere Person kennen, die Suizidgedanken hat oder haben könnte und wie Sie die Person unterstützen können.
Copyright: S. Kirchner
Sie möchten mehr zum Thema Suizid erfahren?
Auf dieser Seite finden Sie noch mehr Information zum Thema Suizid und Suizidprävention.
Sie haben jemanden durch Suizid verloren?
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Copyright: M. Sabetzer
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